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Erfahrungen

Im Laufe meines Lebens habe ich immer wieder Erfahrungen gemacht, die mich prägten. Erfahrungen mit anderen und mit mir selbst. Einiges bewusst, vieles jedoch unbewusst. Um sich Dinge bewusster zu machen, gibt es viele Möglichkeiten.  In diesem Abschnitt möchte ich Dir einen ersten Überblick geben. Zunächst beschreibe ich jedoch meine Gedanken dazu.

Der Mensch und seine Erfahrungen

Stell Dir vor, der Mensch ist ein Baum. Je älter er wird, je tiefer ist er verwurzelt. Er ist ständig äußeren Einflüssen ausgesetzt und sammelt Erfahrungen, die wie Regen wirken. Die Erfahrungen werden bewusst (in weiß dargestellte Erfahrungen) oder unbewusst (in blaue dargestellte Erfahrungen) erlebt. Sie „düngen“ und versorgen das Unbewusste, das Wurzelwerk im Erdreich. Im unbewussten Erdreich befinden sich oft Emotionen, Gedanken und Bedürfnisse von denen andere Mitmenschen, und sogar oft man selbst, nichts ahnen. Durch den ständigen Regen verändern sich Emotionen oder Gedanken, die sich gegenseitig beeinflussen. Sie werden durch Worte und Handlungen, wie der Stamm und das Blätterwerk, an der Oberfläche und damit im Bewussten wahrnehmbar. Ein Text, der mich sehr beeindruckt und inspiriert hat, geht auf die Bedeutung der Gedanken ein:

Achte auf Deine Gedanken den sie werden zu Worten.
Achte auf Deine Worte den sie werden zu Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, den sie werden zur Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten den Sie werden zu Deinem Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, den er wird zu Deinem Schicksal.

(aus dem Talmud)

Ereignisse und Erfahrungen können zum Selbstschutz im Erdreich verdeckt bleiben. Besonders bei traumatischen Ereignissen hat der Mensch eine Schutzfunktion, die die Erinnerung daran verdrängt oder abschwächt (das war doch nicht schlimm). Erkennbar wird es durch unerwartet heftige emotionale Reaktionen, unverständliches Verhalten bis hin zu Krankheiten.

Zwischen Reiz und Reaktion – Sich mehr Zeit nehmen

Ich bemerkte, dass die Zeit zwischen einem Reiz (Ereignis/Geschehnisse) und meiner Reaktion darauf bei manchen Dingen super kurz war.  Es waren Erfahrungen aus der Vergangenheit, die mich schnell- manchmal zu schnell- reagieren ließen. Wenn ich etwas bemerkte oder hörte, das nicht meinen Werten entsprach, wurde ich sehr wütend. Mein Handeln war durch Emotionen bestimmt und ich reagierte unbewusst verletzend.

Photo by Alex Iby on Unsplash

Photo von Alex Iby auf Unsplash

Die Aufgabe war nun den Zeitraum zwischen Reiz und Reaktion zu verlängern.  Achtsamkeit durch die Beruhigung des Geistes und einen anderen Fokus waren der Schlüssel. Alle Arten von Meditationen helfen (Geh-Meditationen, geführte Meditationen, meditatives Schreiben, Atem-Meditationen etc). Lange meditieren zu können ist nicht entscheidend. Wichtiger ist die Regelmässigkeit, die Tiefe und die Schulung der Fähigkeit des Beobachtens und damit des sich nicht Identifizierens mit Gedanken und Emotionen. Über die Wahrnehmung von Gefühlen und Emotionen, die sich im Körper manifestieren, bleibt man präsent und wird nicht „mit gerissenen“ . Ein Werkstatt-Tag der Heinrich Jacoby Elsa Gindler Stiftung hat mir eine Möglichkeit näher gebracht. Mehr Informationen kannst Du hier finden: Achtsamkeit

Bewegung und Körperarbeit ist dann wichtig, wenn die Emotionen sehr stark und eine Ursachenforschung noch nicht möglich ist. Nur zum „in den Ring steigen“ , joggend davon zulaufen oder sich sonst abzulenken ist damit allerdings nicht gemeint.