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Erforschen – Wieso bin ich so unzufrieden?

Photo von rawpixel

Ein nagendes, unbestimmtes aber unangenehmens Gefühl. Wenn Du es bemerkst macht es Dich vielleicht ratlos? Wieso bin ich eigentlich so unzufrieden? Es kann doch gar nicht sein. Ich habe doch alles, was wirklich wichtig scheint. Sicherheit, Gesundheit, ein schönes Zuhause, vielleicht einen tollen Partner, tolle Freunde, eine tolle Familie, einen tollen Beruf.  Vielleicht willst Du auch etwas bestimmtes unbedingt haben oder anders sein als Du bist? Du nimmst an damit glücklicher zu sein? Spürst Du vielleicht eine innere Leere?

Wenn Unzufriedenheit auftaucht, und das vielleicht öfters vor kommt und länger andauert, lohnt es sich näher hinzuschauen. Du kannst dabei Vielem auf die Spur kommen. Warum sollte ich näher hinschauen? Weil es zur Gewohnheit werden kann, unzufrieden zu sein. Zufriedenheit strahlst Du aus, sie erfreut Deine Umwelt, aber vor allem ist es gut für Dich selbst. Schon Voltaire wusste : „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“

Was könnte die Ursache Deiner Unzufriedenheit sein?

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, woher dieser Zustand kommen könnte? WIRKLICH kommen könnte? Tief in Dich und Deine Emotionen und Erfahrungen hineingeblickt? Schicht um Schicht die Ursache entdeckt? Ich biete Dir ein paar Gedanken dazu an.

Photo von Alex Perez

Hast Du vielleicht sehr hohe Erwartungen an andere? Meist erwartest Du damit auch sehr viel von Dir selbst. Zum Beispiel perfekt und effizient zu sein. Alles im Griff und unter Kontrolle zu haben. Geliebt und akzeptiert zu werden? Du verurteilst Dich und andere dafür, wenn es nicht so ist? Werde Dir dessen bewusst und behandle andere, vor allem aber Dich selbst, mit Verständnis und Freundlichkeit. Was hindert Dich daran dies so zu tun? Erkenne und verändere.

Ist Dir vielleicht langweilig? Die Ursache dieser Unzufriedenheit könnte eine Unterforderung sein. Du hast viele Fähigkeiten entwickelt, was Dir jedoch gerade fehlen könnte, wäre eine passende Herausforderung. Überlege Dir etwas für Dich oder andere zu tun, dass Dich (heraus)-fordert und Du eine leichte Aufgeregtheit spürst, wenn Du daran denkst. Du gehst aus Deiner Komfortzone.

Du siehst etwas bei Anderen, dass Du selbst unbedingt haben willst? Denkst Du, dass es Dir besser gehen wird und Du glücklicher bist, wenn Du dies und das hast oder machst? Kurzfristig vielleicht. Aber hilft Dir das langfristig? Ist es vielleicht ein Neidgefühl auf andere, das bei diesem Gedanken langsam in Dir aufsteigt? Neid entsteht übrigens durch das Vergleichen mit Anderen. Dadurch kann ein Gefühl des Mangels entstehen. Werde Dir dessen bewusst und entscheide Dich dafür Deine Gedanken zu verändern: Probiere es aus Dich für den Anderen zu freuen.

Du glaubst, dass etwas ungerecht ist und der- oder diejenige es nicht verdient hat? Sprich es an. Du solltest jedoch vorher überlegen, ob Du die Worte und Motive findest, die Dich in die Lage versetzen etwas verändern zu können (willst Du helfen etwas zu verändern oder einfach nur verletzen oder Recht haben?) siehe auch  Sprechen in Konfliktsituationen

Könnte es auch an Deinem Wertesystem liegen und diese Werte behindern Dich darin zufriedener zu sein? Oder sie sind sehr wichtig für Dich aber werden gerade nicht erfüllt? siehe auch Was ist Dein Wertesystem? Bedürfnisse erkennen! Fühlst Du Dich z.B. durch äusseren Erfolge im Beruf, in Beziehungen zu anderen oder nach getaner Alltagsarbeit zufriedener und kannst schwer akzeptieren, dass es anders zu sein scheint? Aber wie mit Unzufriedenheit bloss umgehen?

Mehr Zufriedenheit durch Aktivität

Erfolg mit 3 Buchstaben: TUN. Etwas tun, dass im Aussen für Dich sichtbar und damit messbar ist. Das kann auch einfach nur körperliche Bewegung sein. Mache eine Prioritätenliste mit zunächst leicht erreichbaren Zielen und arbeite diese fokussiert ab.

Du kannst den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben variieren (Stichwort Aufschieberitis, da die Aufgabe übergross erscheint, zuviele Aufgaben unerledigt sind oder mit unangenehmen  Gefühlen verbunden werden)  Erste Erfolge durch kleinere Schritte generieren Freude über das Erledigte und motivieren Dich weiterzumachen. Dann kannst Du den Schwierigkeitsgrad stückweise steigern. Sobald Du aber mit Deiner geplanten Aktivität aufhörst, versuche mit mit kleineren Aktionen weiterzu machen oder gönne Dir eine Pause. Feiere Deine Fortschritte und erzähle anderen davon. Tätigkeiten können den Beruf oder Dein Privatleben betreffen: Den Kollegen oder Kunden anrufen oder eine email schreiben, die Steuererklärung erstellen, Gartenarbeit, ein Zimmer aufräumen oder „nur“ den Schreibtisch aufräumen, das Fahrrad oder das Auto putzen etc. Arbeite die Liste Stück für Stück, ab. Wie toll sich das anfühlt merkst Du, wenn Du es mal ausprobiert hast.

Ungerechtigkeit und Probleme solltest Du auf den Grund gehen und ansprechen, um es besser zu verstehen und zu verändern.

Dir etwas Schönes können, wie z.B. eine Ausfahrt machen, in ein Konzert gehen, Basteln, mit Freunden treffen um etwas zu unternehmen oder einfach Tanzen (auch gerne alleine – ganz wild zuhause), mit Kindern spielen, eine Massage oder ein tolles Bad mit ätherischen Ölen nehmen und sich pflegen und vieles mehr. Was mir immer hilft ist in die Natur gehen, mich dort aufhalten und  ganz im Hier und jetzt die Momente genießen. Mich erden und die Welt ist wieder gut zu mir und ich bin gut zur Welt.

Photo von Christoper Jolly

Mehr Zufriedenheit durch inneren Wandel

Unzufriedenheit entsteht in Deinem Geist als Gedanke und geht in ein Gefühl über. Es führt zu schlechter Laune, Frustration, Ungeduld, Ärger etc.  Sich damit innerlich zu beschäftigen braucht Übung und Ausdauer. Erfolge werden sich für Dich nach längerem üben einstellen, damit etwas anders als z.B. eine Aufgabenliste abhaken zu können. Sobald Du wahrnimmst, dass dieses unangenehme Gefühl im Innern auftaucht, lohnt es sich durch innere Reflektion immer wieder zu verstehen, was die wirkliche Ursache ist. Kannst Du Dich an eine ähnliche Situation in der Vergangenheit erinnern? Wo warst Du und was passierte genau?

Maria Shanina auf unsplash

So kann man nachhaltig und effektiv glücklicher werden. Erkenne dass deine Aufmerksamkeit vielleicht viel auf den Dingen im Aussen liegt, die nicht funktionieren oder die du nicht haben kannst. Überlege Dir einmal was Du alles hast und was oder wer Dich täglich unterstützt. Lerne alles Unbemerkte, dass zur Selbstverständlichkeit geworden ist, wertzuschätzen. Wasser oder Strom aus der Leitung und was und wen es dazu braucht es fließen zu lassen, das Essen im Supermarkt, das Haus oder die Wohnung in der Du lebst, Deine Familie, Freunde oder Arbeitskollegen. Dankbarkeit und damit das entstehen lassen von Wertschätzung ist vielleicht für Dich ein Paradigma-Wechsel – eine andere Herangehensweise als Aufgaben im Aussen zu erledigen die Dich direkt belohnt. Die Zeit, die Du regelmäßig investiert, wird sich lohnen. Aus einem Nein wird ein Ja in Deinem Kopf. Es wird Übung brauchen, bis Dein Gehirn einen Belohnungsreiz auch dafür erhält. Unsere Umwelt gibt uns dafür keine direkte Anerkennung wie es z.B. durch eine Beförderung offensichtlich sein kann.  Die Beförderung kann jedoch ein Resultat Deiner sich immer entwickelnden emotionalen Kompetenz sein.

Zunächst finde für Dich selbst heraus, was für Dich Zufriedenheit bedeutet. Nimm ein Blatt Papier einen Stift und beginne für ca. 4 Minuten zu schreiben ohne den Stift abzusetzen.

Beginne den Satz  mit:  “ Ich bin unzufrieden, weil…“ oder „Ich fühle mich richtig zufrieden, wenn…“  Notiere alles was Dir in den Sinn kommt, wirklich alles. Wenn Du nicht weißt, was Du schreiben sollst, schreib genau das auf. Danach unterstreiche wichtige Aussagen, die Dich weiterbringen könnten. Arbeite damit und gehe immer tiefer auf die wirkliche Ursache. Vielleicht hast Du nach dieser Übung eine Vorstellung, was Du tun kannst.

Gib Dir Mitgefühl und spüre wo in Deinem Körper die Unzufriedenheit zu spüren ist und lasse mögliche Anspannungen los. Vielleicht fühlst Du Dich danach gelassener, spürst Frieden in Dir, Entspannung. Es kann sich dadurch das Vertrauen und die Zuversicht entwickeln, daß sich etwas zum Positiven wenden wird. Nichts muss, aber alles darf sein. Gelassenheit entsteht, die Dich wiederum Widerstandsfähiger gegenüber Stress machen kann.

Du beschliesst Dich nicht mehr mit anderen zu vergleichen. Du arbeitest daran weiter zu erforschen, was Dir wichtig ist und Dich damit zufriedener macht. Du konzentrierst Dich mehr auf diese Punkte. Bedenke dass Du einzigartig bist und Andere Dich zu einem Verhalten oder Dingen lediglich inspirieren werden.

Die Selbstwahrnehmung steigern und zum Beobachter werden. Achtsamkeitsübungen die unter anderem Dankbarkeit, Güte und Mitgefühl zu Dir selbst und Anderen entstehen lassen. Siehe auch Meditation.

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