Mitleid – Nein danke?
ICH WILL DEIN MITLEID NICHT!
Ich mag den Begriff Mitleid überhaupt nicht. Warum eigentlich? Weil es in meiner Wahrnehmung für ein verbales Abschwächen bzw. Herabsetzen der anderen Person steht. Es mag nicht so gemeint sein, ich wünsche mir jedoch mehr Achtsamkeit im Denken und in der Benutzung der Sprache, die die Körpersprache mit einbezieht (mehr zu Sprache). Wörter haben eine nicht zu unterschätzende Wirkung und können sehr machtvoll sein. Es macht etwas mit mir, wenn andere Mitleid mit mir haben. Es zieht mich weiter nach unten. “ Ach Du tust mir so leid… Du Arme…“. Mit-Leiden. Tut das der anderen Person wirklich gut und will sie das überhaupt? Nicht unbedingt bewusst, vielleicht unbewusst.
Um was geht es hier eigentlich? Energie erhalten durch die Aufmerksamkeit des Anderen? Ist es wirkliches Mit-leiden? Oder wird die bemitleidenswerte Person nicht zum armen, schwachen Opfer gemacht? Tut es mir selbst gut, wenn ich Mit-leid ausdrücke? Ich bin ein so „guter“ Mensch? Ich leide, wenn ich es ernst mit meiner Aussage meine – warum sollte ich das denn wollen? Daher habe ich für mich beschlossen den Anderen und mich nicht mehr zu bemitleiden, sondern zu stärken.
Der Begriff Mitgefühl drückt für mich wohlwollende Gefühle und Gedanken gegenüber dem Anderen viel besser aus. Es geschieht auf Augenhöhe und dies wird bemerkt und von jedem auch so empfunden. Es ist nicht immer notwendig etwas zu sagen. Es geht vielmehr um Zuhören und das „Ganz-für- den-Anderen-da-sein“. Wenn ich Mitgefühl habe, stärkt es beide Personen und verbindet sie in viel positiverem und groesserem Ausmaß. Mitgefühl schenkt Zuversicht, da man nicht alleine ist und der Andere mich versteht und mich nicht bedauert. Er fühlt mit mir, versucht jedoch mir zu helfen und für mich da zu sein – mit Güte und Verständnis.
Dem Einwand, dass es sich lediglich um ein anderes Wort handelt, stimme ich nicht zu. Ich möchte nicht, dass der Andere wegen mir leiden.
Neuere Gehirnforschung hat gezeigt, dass der Bereich, der für Mitgefühl zuständig ist, dann aktiver ist, sobald die Person, die leidet, aus der scheinbar gleichen „Gruppe“ ist. Es erhöht das Wohlbefinden eines Menschen Teil einer Gruppe zu sein. Die Evolution sorgt so dafür, dass man sich für den Anderen einsetzt. Wäre es nicht grossartig, wenn wir uns als eine einzige Gruppe verstehen würden?
Wie steht es um Dein emotionales Bankkonto? Was it Empathie und hat sie die Kraft unsere Welt zu verändern?
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