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Wie stehts mit Deinem emotionalen Bankkonto?

Willst Du be-reich-ert sein? Und wie steht’s mit dem Gleichgewicht von Nehmen und Geben? Es erzeugt Gefühle der Zusammengehörigkeit, der Wertschätzung und Wohlwollens, der Dankbarkeit und des Vertrauens.

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Vielleicht hast Du schon von dem Begriff „Emotionales Bankkonto“gehört? Ich kann einzahlen und davon abheben. Sobald Du jedoch denkst, Du gibst nur und Du erhälst nichts zurück, kann es schwierig werden. Etwas gerät aus der Balance, in eine Schieflage, und es kommt zu inneren Konflikten, die sich auch im Aussen zeigen können. Gedanken werden zu Handlungen. Siehe auch Der Mensch als Baum

Vielleicht ist es aber auch nur in Deinen Gedanken so? Oft ist der Person, der Deiner Meinung nach ständig nur nimmt, gar nicht bewusst, dass es für Dich so ist. Also sprich es an. Wie Du das am Wirkungsvollsten tun kannst, findest Du hier: Sprechen in Konfliktsituationen

Ein Beispiel, dass mich lange selbst beschäftigte, waren Straßen-Bettler in Deutschland. Ich kenne die Personen nicht – ich will sie oft auch gar nicht kennenlernen. Manchmal hinterlassen sie bei mir ein unangenehmes Gefühl. Ich sehe nur das Nehmen, die scheinbare Erniedrigung, und schaue weg. Warum eigentlich? Ich habe erkannt, dass es bei mir an 3 Punkten liegt. Mein Bedürfnis nach Leistung und Unabhängigkeit sowie mein Bedürfnis nach einem ausgeglichenen Geben und Nehmen. Ich kenne nicht alle Fakten, die diesen Menschen dazu bewegen zu betteln. Es besteht keine Beziehung zu ihm.

Photo von Matt Collamer

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Von Zeit zu Zeit gehe ich daher nicht einfach so vorbei, sondern wende mich der Person zu. Ich suche Blickkontakt. Gelingt es mir nicht oder bemerke ich, dass es scheinbar nur ums Geld geht, wende ich mich ab. Nehmen sie mich als Mensch mit meinen Bedürfnissen wahr, wenn Sie aufdringlich werden? Ich bin nicht naiv zu glauben, dass es Menschen in Deutschland nicht auch schlecht gehen kann. Ich frage mich jedoch immer, ob es einer Person bei uns so schlecht geht, dass sie mit den Knien am Boden und dem Blick gesenkt stundenlang mit einem Becher und Zettel dasitzen muss? Geht es hier einfach nur darum ein Schuldgefühl zu erzeugen, um Geld zu erhalten? Ich habe mir vorgenommen kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn ich, mit dem Blick auf Sie gerichtet, vorbei gehe.

“ Ich möchte mir Essen kaufen“  Würde die Person von mir Essen annehmen? Vielleicht – es käme auf einen Versuch an.

Ich habe für mich beschlossen Organisationen oder Personen, die gemeinnützig tätig sind und das Leben von Anderen bereichern oder besser machen können regelmässig einen Betrag zu spenden. Die Themen reichen von Integrationsarbeit und Völkerverständigung, Bildung, bei akuten Katastrophen bis hin zum Kranken- und Pflegebereich. Und Bettlern? Ihnen begegne ich wohlwollend.

Hilfe annehmen

Geben ist manchmal einfacher als nehmen. Nach Hilfe fragen? Ich komme oft gar nicht auf die Idee. „Ich kann das alleine..da muss ich durch.“  Unabhängigkeit. Annehmen könnten unangenehme Gefühle wie in der Schuld des Anderen stehen, Abhängigkeit und Schwäche erzeugen. Ich muss mich selbst immer wieder daran erinnern, dass das Um-Hilfe-Bitten keine Schwäche sondern durchaus eine Stärke ist. Es braucht das Überwinden und den Mut seine Schwäche zu zeigen. Es verbindet Menschen miteinander und ermöglicht Anderen mich besser kennen zu lernen. Wie gesagt – die Balance ist wichtig.  Ich habe damit angefangen einfach Andere um Hilfe zu bitten, wenn ich welche brauche.

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Geben als Machtspiel

Du kannst überlegen warum Du gibst und wie es Dir dabei geht. Hier einige Denkanstöße, die die Sicht darauf verändern könnte.

  • Hat es etwas mit Abhängigkeiten schaffen zu tun, dass Du immer gibst?
  • Wie geht es dem Anderen damit? Wird er dadurch vielleicht Unselbstständiger? Hilft es der Person dadurch wirklich weiter?
  • Hat es etwas mit Kontrolle über das Leben des Anderen zu tun?
  • Ist der Antrieb vielleicht eine Sucht und der Wunsch nach Dankbarkeit vom Anderen?
  • Besteht der Wunsch als guter und großzügiger Mensch zu gelten und dafür Anerkennung zu erhalten?
  • Steht das materielle Geben im Vordergrund?  Was gibt es da noch, was dem Anderen mehr bedeuten könnte?
  • Braucht der Andere wirklich Deine Hilfe?

 

 

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